
Mit staunenden Blicken und ausgestreckten Händen betraten die Schülerinnen und Schüler unserer Englisch-AG eine andere Welt: Durch moderne VR-Brillen tauchten sie in das Hinterhaus ein, in dem Anne Frank und ihre Familie sich versteckten. Die digitale Zeitreise war Teil des eTwinning-Projekts “Memory Keepers – Echoes of the Past, Voices for the Future”, in dem sich die Teilnehmenden aus den Jahrgängen 8 und 9 gemeinsam mit Partnerschulen aus Frankreich, Rumänien, Polen und der Ukraine intensiv mit Erinnerungskultur und den Biografien von Opfern des Nationalsozialismus auseinandersetzen.
“Man hatte das Gefühl, wirklich dort zu stehen”, meinte eine Schülerin nach dem Besuch – und viele nickten zustimmend. Die VR-Erfahrung machte Geschichte für sie nicht nur sichtbar, sondern beinahe körperlich spürbar: die Enge der Räume, die gedämpfte Stille, die versteckten Winkel, in denen so viel Hoffnung und Angst zugleich lebten.
Erst etwas wackelig, dann ganz nah dran
Ganz ohne Herausforderung war der Ausflug in die virtuelle Vergangenheit allerdings nicht. “Am Anfang war ich ein bisschen unsicher – man muss sich in der VR erst zurechtfinden”, lachte ein Schüler. Und eine andere Stimme ergänzte: “Es war manchmal auch ein bisschen unheimlich, weil man so nah dran ist. Aber genau deshalb war es eine unglaublich wertvolle Erfahrung.”
Die Begeisterung war am Ende einstimmig: Die VR-Begegnung mit Anne Franks Welt machte Geschichte greifbar und zeigte eindrucksvoll, warum Erinnerung so wichtig ist. Ein weiterer Schritt auf dem Weg der AG, aktiv Verantwortung für eine lebendige demokratische Erinnerungskultur zu übernehmen.



