Wie in jedem Jahr begann auch das neue Kalenderjahr 2017 an der St.-Ursula-Realschule in Attendorn mit der traditionellen Haussegnung. Zunächst versammelte sich die gesamte Schulgemeinde im Forum zu einem kurzen Wortgottesdienst an der Krippe. Von dort brachten die Sternsinger den Segen in alle Räume der Realschule.
An jede Tür wurde der Segenswunsch 20+C+M+B+17 geschrieben und jeder Raum mit Weihrauchduft erfüllt. “Denn nur da, wo man sich gut riechen kann, kann man auch mit Freude gut zusammen lernen und arbeiten”, so Präses Michael Lütkevedder.
Großer Geldsegen
“Segen bringen, Segen sein”, lautete das Motto der bundesweiten Sternsingeraktion. In diesem Jahr hatte dieses Motto eine doppelte Bedeutung: Zum einen wurde das Realschulgebäude und alle, die dort lernen, lehren und arbeiten, unter den Segen Gottes gestellt.
Zum anderen konnte ein reicher Geldsegen seiner Bestimmung übergeben werden: Schenkten die Weisen aus dem Morgenland dem neugeborenen Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe, so hatten ihre Nachfolger, die Sternsinger der Realschule, kein Gold, sondern Bargeld in ihrer Schatulle.
Im Rahmen des Gottesdienstes überreichten sie Pater Jack Umbu Warata 15.000 Euro.
Begeisterung bei Pater Jack
Diese Summe ist das Ergebnis des diesjährigen Ursula-Tages der Realschule. Wie in jedem Jahr haben die Jahrgangsstufen 6 und 7 am Patronatsfest eine Sponsorenwanderung durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 organisíerten auf eigene Faust in Firmen, Betrieben oder bei Privatleuten einen Tagesjob, verzichteten auf eine Entlohnung und erbaten stattdessen eine Spende.
Pater Jack war begeistert vom Engagement der Realschüler und informierte über die genaue Verwendung der Spende. Denn als Missionsprokurator ist er zuständig für die Finanzen der Missionsarbeit seines Ordens auf der indonesischen Insel Sumba. Seit 17 Jahren unterstützt die St.-Ursula-Realschule die Missionsarbeit der Redemptoristen auf Sumba durch den Bau einfacher Wohnheime, auf Indonesisch “Asrama”, für Mädchen.
Chancen für Mädchen
Das Projekt “Asrama berdikari” steht ganz in der Tradition der St.-Ursula-Schulen, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feiern. Vor 100 Jahren gründeten Ursulinen in Attendorn eine Schule, um auch Mädchen Bildung zu ermöglichen und Lebenschancen zu eröffnen. Das gleiche Anliegen verfolgt heute die Realschule durch ihr Projekt in Indonesien.
“Unser Missionsprojekt ist mittlerweile in ganz Attendorn bekannt. Wir danken allen, die mit offenen Türen und offenen Herzen unsere Schülerinnen und Schüler bei ihrem sozialen Engagement unterstützt haben”, so Konrektor Rudolf Schmidt.
Und Pater Jack, gebürtiger Sumbanese, ergänzte dies in seiner ansteckend fröhlichen Art: “Ohne finanzielle Unterstützung aus Deutschland hätte auch ich nie eine Schule besuchen und nicht Priester werden können. Für all eure Hilfe für Sumba ein herzliches Terima Kasih (‘Danke schön’, Anmerkung der Redaktion) und vergelt’s Gott.”